Das Kompassjahr – in zehn Monaten zur Konfirmation
Erfahrungen aus dem ersten Jahrgang
Kirche befindet sich im Wandel und dieser Wandel geht auch nicht an der Konfirmandenarbeit vorbei. Darum haben wir uns in der Versöhnungs-Kirchengemeinde im Herbst `23 mit einem neuen Konzept auf den Weg gemacht: das Kompassjahr – in zehn Monaten zur Konfirmation.
Und nun haben wir schon den ersten Jahrgang konfirmiert – in zwei fröhlichen Gottesdiensten am 16. und 23. Juni 2024 in der Marienkirche! Das Abendmahl mit den Familien feierten wir jeweils am Vorabend in der Kirche von Vilsendorf bzw. Theesen.
Damit kam für die 70 jungen Menschen eine intensive Zeit zum Abschluss: Von September bis Juni hatten sie sich zehnmal getroffen, an fünf Freitagen jeweils drei und an fünf Samstagen jeweils vier Stunden, begleitet von einem Team aus zwei Pfarrern, zwei Gemeindepädagog*innen und vier ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen.
Gemeinsamer Start war immer in der Marienkirche. Nach der Begrüßung und dem beliebten Geburtstagsritual brachte uns eine Spieleaktion auf dem Kirchplatz in Bewegung. Anschließend ging es um das jeweilige Tagesthema, z.B. Taufe, Abendmahl, Jesus, Schöpfung, Tod und Auferstehung oder die zehn Gebote. Der Einstieg dazu konnte ein Video sein oder ein Quiz, ein Anspiel oder ein anderes Input. Zwischendurch haben wir immer wieder gesungen, begleitet von Gitarre und Klavier.
Nach dieser Einstiegsphase wechselten wir ins Gemeinde- oder CVJM-Haus zu unseren dauerhaften Kleingruppen, um das Tagesthema im Gespräch zu vertiefen.
Nach einem kleinen Pausen-Snack war es Zeit für die Workshops – mit viel Gelegenheit zur Begegnung: von der Kirchturmbesteigung über Kreatives bis zum Fußball oder Kubb-Spiel, zum Kickern oder zu Gesellschaftsspielen. Da kam Freizeitatmosphäre auf, vor allem an den Samstagen, wenn wir gemeinsam zu Mittag aßen.
In der Abschlussrunde gab es nochmal eine kurze Zusammenfassung des Themas, ein Gebet und unser gemeinsames Segenslied.
Ein ganzes Konfi-Wochenende war auch geplant – für April im Jugendgästehaus in Rödinghausen. Kurzfristig wurde uns wegen eines Wasserschadens abgesagt. Dank eines super spontanen Teams haben wir das Wochenende kurzerhand nach Jöllenbeck verlegt und eine großartige Zeit miteinander verbracht.
Wir sind stetig in der Reflexion und werden für den neuen Jahrgang auch kleine Veränderungen vornehmen.
Aber für uns hat es sich, auch aus den Rückmeldungen der Konfis und der Eltern, bewährt, Jugendarbeit und Konfirmandenarbeit gemeinsam zu denken.
Wir wollen, dass die junge Generation Kirche positiv erlebt. Die Jugendlichen sollen im Anschluss an das Kompassjahr mit Freude dabeibleiben. Sie haben Menschen und Orte kennengelernt, wo fröhlich und authentisch Christsein gelebt wird. Sie erfahren, welche Bedeutung das für das eigene Leben haben kann und dass der Glaube und seine Werte Orientierung geben können.
In zehn Monaten wird hier, so unsere Hoffnung und unser Gebet, ein kleines Samenkorn des Glaubens gelegt, welches sich dann in der Jugendarbeit unserer Gemeinde durch den CVJM vertiefen und verfestigen kann: durch das Angebot von Freizeiten, durch den Jugendkreis, durch Punkt6-Gottesdienste und – ganz wichtig – durch gute Beziehungsarbeit zwischen Teamern und Teilnehmenden. Persönlicher Glaube, der wachsen und sich entfalten soll, braucht Zeit, braucht Gemeinschaft und Begleitung, braucht Vorbilder und gemeinsames Erleben. Er braucht das Wissen darum, dass es in unserer Welt eine große segnende Kraft gibt, die wir Gott nennen, der sich uns in Jesus nahbar gemacht hat. Er wird uns in all diesen Veränderungen begleiten und seine Gemeinde bauen, auch mit den jungen Konfis, wenn Jugendarbeit weiterhin eine hohe Priorität in unserer Gemeinde hat.
Katja Ennen im Sommer 2024